Dezember 2016
Bildung – ein Menschenrecht
Jedes Kind hat das Recht auf Schulbildung und jeder Mensch ein Anrecht darauf, seine grundlegenden Lernbedürfnisse zu befriedigen. Doch in Sierra Leone in Westafrika können ca. 75% der Bevölkerung nicht lesen und schreiben, davon etwa zwei Drittel Frauen und Mädchen. Das Land gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Erde, und unser Tätigkeitsgebiet, der ländliche Distrikt Pujehun, ist einer der ärmsten des Landes. Die meisten Einwohner sind hier kaum in der Lage, sich menschliche Grundbedürfnisse wie sauberes Trinkwasser, Nahrung, Schulbildung für die Kinder oder medizinische Versorgung zu leisten.
Die sierraleonische Regierung hat zwar vor einigen Jahren den kostenlosen Besuch der Primar- und Sekundarschule bis zur 9. Klasse eingeführt, doch wird die Schulpflicht oft nicht eingehalten, und viele Kinder gehen gar nicht zur Schule. Aber auch für die anderen bestehen im Distrikt nur sehr geringe Chancen auf eine gute Bildung. Die Schulen vor Ort haben keine Bibliotheken und naturwissenschaftliche Labors und kaum Schulbücher und andere Lern-/Unterrichtsmaterialien. Viele Familien haben auch Schwierigkeiten, für Schulhefte, Stifte, Schuluniform und Schuhe aufzukommen, und viele Kinder müssen vor Abschluss der 9. Klasse von der Schule abgehen, um mitzuarbeiten.